Josef

Momente eines Münchner Stadtstreichers.

Ich habe Josef in einem Park in der Münchner Innenstadt kennengelernt. Er trank mit einer Freundin billigen Fusel. Josef wirkte abgeschlagen und müde, im nächsten Moment aber euphorisch, und es schien dass sein alter Charme aus vergangener Zeit aufblitzte. Seine blauen Augen begannen dann zu leuchten. Sein Leben würde niemanden interessieren. Im Laufe des Gesprächs taute der knurrige alte Mann auf. Begriffe fallen: „Frau abgehauen“, „Trauer“, „Alkohol“, „Arbeit verloren“. Das sei doch schon so viele Jahre her. Plötzlich schien der Zorn verflogen und er wirkt verletzlich und wie in einer anderen Welt versunken. Ich bin unsicher, ob ihn der Alkohol oder seine Erinnerungen plötzlich tagträumen läßt. Er springt in seiner Erzählung. Es ist schwer ihm zu folgen. Manches scheint widersprüchlich zu sein.
Er träumt von einer besseren Vergangenheit – ja Vergangenheit! Trotzdem möchte er anscheinend das Leben, was er jetzt fährt nicht mehr aufgeben. Er hat sich eingerichtet, hat sich an das Obdachlosendasein gewöhnt. Er sei mit dem Wenigen zufrieden, was er hat…

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